Faszien und das Nervensystem

Die Zwiesprache zweier intelligenter Körpersysteme verstehen

Das Faszien- und Nervensystem befinden sich in einem kontinuierlichen Austausch an Informationen miteinander, wodurch ein ständiger Anpassungsprozeß stattfindet - dabei spielt unserer Gefäßsystem als Vermittler zusätzlich eine wichtige Rolle.

Therapeutisch gesehen möchten wir diesen Dialog bestmöglich fördern, um Gesundheit, physiologische Haltungen und Bewegungen zu unterstützen: auf Grund der Tatsache, dass unser Fasziengewebe das dichtest innervierte Organ unseres Körpers darstellt, haben wir die Möglichkeit, direkt auf die Qualität unseres "fascial - movement body" Einfluss zu nehmen.

"The brain listens to the fascial network and talks to the muscles." Tom Myers

Wissenschaftliche Studien an Erwachsenen mit skoliotischer Fehlhaltung deuten darauf hin, dass diese Menschen auf Grund einer veränderten Propriozepsis (Körpereigenwahrnehmung) auch mehr zu einseitigen Körperhaltungen neigen - therapeutisch kann diesen Abweichungen z.B. mit "fine Tuning" Gleichgewichtstraining begegnet werden, um dem Nervensystem die Möglichkeit zur individuellen Anpassung zu geben.

Hier eine weitere spannende Verlinkung: liebevolle, langsame Berührungen bremsen die Aktivitäten des sympathischen Nervensystems und senken den Herzschlag - entspannen somit den Körper.

Adaptierungen im Körper finden stetig statt - abhängig von den Tätigkeiten und Erfahrungen unseres täglichen Lebens - womit unser Alltag zu einer Schatzkiste an Potentialen wird, wenn wir diese Funktionsweise intelligent ausnutzen.

"Every muscular rigidity contains the history and the meaning of its origin." Wilhelm Reich